In Liebe, Agnes
von Håkan Nesser
Eine tödliche Freundschaft zwischen Tübingen und Heidelberg …
Ein Dreiecksverhältnis, das tödlich endet: Agnes und Henny sind alte Schulfreundinnen, die sich seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen haben. Auf der Beerdigung von Agnes’ Mann treffen sie sich wieder. Zögerlich beginnen sie sich erneut anzunähern, schreiben zunächst Briefe, vertrauen einander alte Geheimnisse an. Schritt für Schritt nähern sie sich dabei einem gefährlichen Komplott, detailversessen planen sie einen heimtückischen Mord. Doch eine von beiden spielt falsch …
Ich habe ein Buch gelesen… Es handelte von Freundschaft, Liebe, Eifersucht, Arroganz und Selbstüberschätzung! Augenrollend werden sich einige von Ihnen jetzt denken, es gibt gefühlt Hunderttausend solcher Bücher! Wie wenig originell! Gut, ich lege nach, der Stoff ist sicher nicht originell, aber wie der schwedische Autor Hakan Nesser diese Topoi in seinem Kriminalroman “In Liebe, Anges” verarbeitet, ist für meinen Geschmack brillant. Psychologisch finde ich die Geschichte klug erzählt und durchaus plausibel. Nesser streut kleine Hinweise für die Motive für das Handeln der Akteure, die man beim ersten Lesen übersieht, deren Funktion einem dann aber zum Schluss durchaus klar wird. Die Spannung wird behutsam und fast gleitend aufgebaut, nahezu ohne Schockelemente psychischer Art, weitestgehend gewaltfrei. Manche entscheidenden Szenen werden nur angedeutet, was nicht nur Seiten spart, sondern flache, zigmal geschilderte Sequenzen erspart.
Aus meiner Sicht ist dieses Werk nicht einfach nur irgendein ein Krimi, sondern ein richtig gut gemachter spannender Kurzroman. Ein exzellentes Buch, höchst empfehlenswert und auch unter den an sich schon meistens sehr guten Nesser-Büchern herausragend!