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SuchendeSeele

- Meine Reise zum Ich

Thea Dorn * Die Hirnkönigin

Die Hirnkönigin

von Thea Dorn

 

Die Berliner Journalistin Kyra Berg hat sich gerade aus der Feuilleton-Redaktion ihrer Zeitung verabschiedet. Sie hat genug vom Hauptstadt-Zeitgeist und dem Kulturgewäsch der intellektuellen Szene und will sich endlich mit etwas Handfestem beschäftigen. Sie beginnt an einer Serie über Berliner Mörderinnen zu arbeiten, und als die kopflose Leiche ihres Chefredakteurs gefunden wird, interessiert sie sich natürlich sofort brennend für den Fall.

 

Ihr Chefredakteur war bekannt dafür, seinen weiblichen Angestellten nachzusteigen, und Kyra hat den Verdacht, dass es sich bei dem außergewöhnlich brutalen Mord um den Racheakt einer Frau handelt. Bevor ihre Recherchen zu konkreten Ergebnissen führen, findet man die nächste Leiche – einen pensionierten Bibliotheksangestellten.

 

Kyra macht sich auf die Suche nach Verbindungspunkten. Hat der Mörder es auf ältere, an Kultur interessierte Herren abgesehen? Kyra steht vor einem Rätsel. Dabei hat sie in ihrem Privatleben bereits genug Probleme. Der liebenswerte, aber etwas dickliche Kollege Franz Pawlak rückt ihr doch zu sehr auf die Pelle. Und an die Liebesnacht mit dem ausnehmend hübschen Kellner kann sie sich überhaupt nicht mehr erinnern. Von dem Abenteuer mit dem großmäuligen Töchterchen des ermordeten Chefredakteurs ganz zu schweigen…

 

Ohne Frage hat das Buch zunächst vieles, was einen guten Krimi ausmacht, vielleicht hat es deswegen den Deutschen Krimipreis erhalten. Am Ende bleibt jedoch ein fades Gefühl. Warum? Mir fehlt eine einzige Sympathiefigur in diesem Buch, an keinem Charakter kann man sich reiben oder gar erfreuen, selbst mit der Protagonistin zittert oder leidet man nicht mit. Die zur Schau getragene Kühle und Nonchalance mögen in der sogenannten Pop-Literatur ein adäquates Stilmittel sein, aber in einem Krimi nimmt es dem Buch die aufgebaute Spannung und wertet es eher zu einem Report ab.

 

Thea Dorn kann schreiben – so viel steht fest.

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