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SuchendeSeele

- Meine Reise zum Ich

Gianluigi Nuzzi * Vatikan AG

Vatikan AG

von Gianluigi Nuzzi

Ein Geheimarchiv enthüllt die Wahrheit über die Finanz- und Politskandale der Kirche. Vatikan AG ist ein Sachbuch von Gianluigi Nuzzi über die Ströme von Schmiergeldern, die durch die Vatikanbank IOR geschleust wurden, sowie die Verdunkelungs- und Verschleierungsstrategie des Vatikans.

 

Die unerhörte Geschichte, die hier erzählt wird, stützt sich auf ein umfangreiches Geheimarchiv, das in der Schweiz lagerte und hier erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Viertausend geheime Dokumente des Heiligen Stuhls – Briefe, vertrauliche Mitteilungen, Aktennotizen, Protokolle, Kontoauszüge und Buchungsbelege – gewähren einen Blick hinter die Kulissen des vatikanischen Finanzsystems. Die Dokumente stammen aus dem Nachlass Monsignor Renato Dardozzis (1922–2003), bis Ende der neunziger Jahre einer der wichtigsten Mitarbeiter des IOR („Institut für die Werke der Religion“), wie die Vatikanbank offiziell heißt. Ende der achtziger Jahre schien mit dem Crash der Ambrosiano-Bank, der rätselhaften Ermordung Roberto Calvis und Michele Sindonas und dem Rückzug von Erzbischof Marcinkus aus der Leitung des IOR der Schlussstrich unter ein unrühmliches Kapitel der Vatikanbank gezogen.

 

Aber dann – so beweisen die Dokumente aus Dardozzis Archiv – begann alles wieder von vorn. Seit 1992 entstand ein neues, noch raffinierteres System mit Nummernkonten, über die Hunderte Milliarden Lire verschoben wurden. Architekt dieses Netzwerks war Prälat Donato de Bonis, der neue Chef der Vatikanbank. Er legte Konten auf den Namen von Bankiers, Unternehmern und Spitzenpolitikern an, unter ihnen „Omissis“, der Codename Giulio Andreottis. Auf diese Konten wurden Erlöse aus Staatspapieren eingezahlt, um schmutziges Geld zu waschen. Auch in den Mega-Korruptionsskandal Enimont war die Vatikanbank verwickelt.

 

Sogar Gelder gläubiger Katholiken, die für heilige Messen bestimmt waren, wurden mit geschickten Manövern auf persönliche Konten transferiert. Das IOR funktionierte wie eine Bank innerhalb der Bank, eine gigantische Geldwaschanlage mitten in Rom, die von der Mafia genutzt und skrupellos für politische Machenschaften eingesetzt wurde. Ein Steuerparadies, das allein der Gesetzgebung des Vatikans unterworfen war. Und das alles im Namen Gottes.

 

Wer gern einmal hinter die Kulissen der Glaubenswelt des Vatikan, sozusagen in die harte Finanzwelt des Vatikanstaates hineinschauen möchte, der kommt ab sofort, nicht mehr an diesem Buch vorbei.

 

Man muss sich wirklich den Spaß gönnen, und die im Buch abgedruckten Dokumente genau ansehen. Da schreiben alte Männer, die offenbar hochintelligent und gebildet sind, aber dennoch eine beschränkte Sicht auf diese Welt haben. Und die meinen, dass die Außenwelt letztendlich etwas Manipulierbares wäre. Spannend ist deshalb auch die Quelle dieser Informationen.

 

Da arbeitet ein Geistlicher über lange Jahre innerhalb der Bank, um die Vorgänge aufzuklären, unterstützt aber durchaus in kritischen Situationen eine Politik der scheibchenweisen Aufdeckung der Wahrheit, um dann nach seinem Tod die gesammelte Dokumentation seiner Tätigkeit einem Journalisten zu übergeben. Treu zum System sein ganzes Leben lang, um dann nach seinem Tod noch für den großen Knall zu sorgen. Für mich deutet das darauf hin, dass er wohl zu Lebzeiten keine Chance auf eine Änderung der Verhältnisse sah. Und darauf, dass den Insidern der Mut fehlte, etwas zu ändern.

 

Hat man dieses Buch gelesen, denkt man einen Krimi bewältigt zu haben, aber die beschriebene Welt in diesem Buch ist Realität. Und die, die diese Welt regieren, für sie verantwortlich sind, haben an Aufarbeitung kein Interesse. Das Buch bestätigt alle meine Vermutungen. Aufwachen ist angesagt. Muss man gelesen haben. Es zeigt mal wieder ganz deutlich welche Scheinheiligkeit tatsächlich hinter Kirche steckt. Großkonzern und Supermacht. Aber macht nix. Wer das Buch gelesen hat wird sicher etwas verändern. Zumindest sein Einstellung zur Kirche.

 

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