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Noah Gordons* Die Medicus Trilogie 

Die Medicus - Trilogie

von Noah Gordons

 

Die Weltbestseller spielen im elften Jahrhundert. Der Medicus wurde 2013 von dem deutschen Regisseur Philipp Stölzl verfilmt, die Hauptrolle spielte der Brite Tom Payne. Die Geschichten haben wahre reale Vorbilder: Die Darstellung des Arztes basiert auf dem historischen Abu Ibn Sina (latinisiert Avicenna, ca. 980 – 1037), und auch die Figur des Schahs orientiert sich an einem historischen Vorbild, das des Schahs Ala-ad-Daula, der Persien von 1007 – 1041 regierte, dabei den Gelehrten Ibn Sina förderte und zu seinem Wesir machte.

 

In den Romanen geht es um den jungen Robert Jeremy Cole (kurz Rob Cole), der im ersten Viertel des 11. Jahrhunderts in London aufwächst. Als innerhalb kurzer Zeit seine Eltern sterben, wird er als Waise von einem Baderchirurgen als Lehrling aufgenommen und lernt bei diesem das Handwerk der Heilkunst. Aus seiner Bestimmung, anderen Menschen zu helfen, erwächst sein Wunsch, den besten Lehrmeister für seine Ausbildung zum Arzt zu finden. Hilfreich ist ihm dabei seine Gabe, den nahen Tod eines Patienten in seinen Händen zu spüren. Diese Gabe wird sogar vererbt und spielt auch in den Nachfolgebänden eine Rolle.

 

 

Nach dem Tode des Baders ist Rob als junger Erwachsener auf sich allein gestellt und lernt bei seiner Arbeit die Fähigkeiten eines jüdischen Medicus namens Benjamin Merlin kennen und schätzen. Doch obwohl Merlin das Talent und den Wunsch von Rob, heilen zu lernen, erkennt, nimmt er ihn nicht als Lehrling an, da die Kirche dies nicht zulassen würde. Jedoch erzählt Merlin ihm von einem großartigen Heiler namens Ibn Sina, genannt Avicenna. Dieser unterrichtet Medizin an einer Madrassa, einer Schule für Medizin im fernen Isfahan. Doch Rob kann als Christ an dieser Schule nicht zugelassen werden. Als auch ein zweiter jüdischer Medicus ihn als Lehrling ablehnt, beschließt Rob, sich als Jude auszugeben, um Ibn Sinas Schule besuchen zu dürfen. Er macht sich auf den langen Weg nach Persien und schließt sich in Böhmen einer Karawane nach Konstantinopel an.

 

Unterwegs lernt er den Schotten James Cullen und dessen Tochter Mary sowie eine Gruppe reisender jüdischer Händler kennen. Mit den Juden verbringt er den Winter in einem Dorf auf dem Balkan, lernt dabei Persisch und schaut sich Sitten und Verhalten der Juden ab, soweit ihm dies möglich ist. Nach fast zwei Jahren Reise kommt er schließlich verkleidet als der Jude „Jesse ben Benjamin“, benannt nach dem Medicus Benjamin Merlin, in Persien an. Mary und ihr Vater haben sich schon vor Konstantinopel von der Karawane getrennt, nachdem Rob ein Angebot, Schäfer und Marys Mann zu werden, ausgeschlagen hat.

 

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten wird er als Student an der medizinischen Fakultät aufgenommen und studiert dort mit zwei neu gewonnenen Freunden. Schließlich besteht er die Prüfung zum hakim (Arzt). Unter anderem sammelt er Erfahrungen bei der Bekämpfung der Pest und indem er unter großen Risiken heimlich Verstorbene seziert, was als Gotteslästerung gilt. Insbesondere ist er davon angetrieben, die als Seitenkrankheit bezeichnete Appendizitis zu ergründen. Auch Mary und ihr Vater tauchen in Persien auf, allerdings stirbt James Cullen, und als Mary daran denkt, mit einer Karawane nach England zu reisen, heiratet Rob sie spontan per Handschlag. Seine beiden Freunde, der Perser Karim Harun und der Jude Mirdin Askari, finden als Folge von Entscheidungen oder Unterlassungen des schwer berechenbaren Herrschers Persiens, Ala Schahansha, den Tod. Auch Rob befindet sich in seiner Verkleidung als Jude in Lebensgefahr, da einigen Leuten seine wahre Religion bekannt ist. Er bleibt in Persien bis sein Lehrmeister Ibn Sina von einer Krankheit dahingerafft wird und in etwa zeitgleich die Stadt Isfahan erobert wird. Als Medicus und Gelehrter kehrt er mit Mary und zwei Kindern schließlich zunächst nach London zurück, wo er jedoch in Konflikt mit anderen Ärzten sowie der Kirche kommt. Schließlich siedelt er in Marys Heimat Schottland und wird dort mit seiner Familie glücklich.

 

 

Meine Meinung:

 

Die facettenreiche Darstellung des Lebens in einer Welt vor der Aufklärung wirkt oft wie ein Tatsachenbericht; allerdings enthält die im Roman dargestellte Welt viele historische Ungenauigkeiten. Der im Buch beschriebene Ausbruch der Pest fällt somit mitten in eine tatsächlich über 500 Jahre lange pestfreie Epoche. Der Roman beschreibt insofern weitgehend eher eine mittelalterliche Fantasiewelt als die historisch korrekte Realwelt des 11. Jahrhunderts. Dies wird im Nachwort auch von Noah Gordon selbst bestätigt. Nichtsdestotrotz kann ich den Hype und die Bücher verstehen, haben mich alle drei doch in ihren Bann gezogen.

 

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