Smileys Leute oder Agent in eigener Sache
von John le Carre
Agententhriller in Europa mit Finale im Schatten der Berliner Mauer. Das Meisterwerk erfuhr adäquate Verfilmung mit einem Alec Guiness und Mario Adorf.(Man fühlt sich behandelt wie ein intelligenter Mensch, kein Vergleich mit dem heute üblichen Netflix Ramsch und das lag bestimmt nicht nur an der Romanvorlage.)
Inhalt:
Ein übergelaufener Soviet-General wird in London erschossen. Der legendäre George Smiley, ehemaliger Chef des britischen Geheimdienstes, wird noch einmal gebraucht. George Smiley wird reaktiviert, um den Fall in aller Stille zu untersuchen. Seine ehemaligen Kollegen vom Geheimdienst erwarten, dass er keinen Staub aufwirbeln soll. Aber Smiley spielt nicht mit. Er ermittelt auf eigene Faust, wird sein eigener Agent in dem seltsamsten und erregendsten Fall seiner gesamten Karriere.
Smiley findet schnell heraus, dass der alte General Wladimir trotz seines Ruhestands noch immer aktiv und offenbar einer großen Sache auf der Spur war. Smiley besucht einige Kontaktleute. Offenbar war der General Smileys altem Widersacher Karla auf der Spur. Smiley setzt die Jagd fort … Es beginnt ein wahnwitziges Intrigenspiel im Schatten der Berliner Mauer, das Smiley durch ganz Europa führt ….
Wer Agentengeschichten mag, ist hier genau richtig. Der Autor ist darin Meister seines Fachs. Der Roman wimmelt von Betonköpfen, Fanatikern, Verlierern, zwielichtigen Gestalten, aber stets lebensnah, nie bemüht der Autor irgendwelche Klischeefiguren. Zu meinen Lieblingsautoren wird John le Carré wohl nie werden, aber seine Romane sind eine angenehme Abwechslung. Lesenswert ist der Roman allemal!
