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- Meine Reise zum Ich

Madeleine Puljic*All Lovers Lost – Der Sog der Nacht

All Lovers Lost

Der Sog der Nacht

von Madeleine Puljic

 

Wer wirst du sein, wenn dir die Nacht zu Füßen liegt?

 

Die Hamburger Medizinstudentin Sina ist ebenso geschockt wie fasziniert, als sie herausfindet, wer der Mann wirklich ist, in den sie sich Hals über Kopf verliebt hat. Denn Lazar ist ein Vampir – und er bietet Sina weitaus mehr als nur Unsterblichkeit in ewiger Nacht.

 

Doch der Traum von Liebe wird zum Albtraum, als die beiden auf brutale Weise voneinander getrennt werden. Auf sich allein gestellt in einem Leben, das ihren Prinzipien in allem widerspricht, muss Sina entscheiden, wer sie wirklich sein will: eine verfolgte Kreatur, die der Vergangenheit nachtrauert – oder eine Jägerin, die nach völlig neuen Regeln spielt.

 

 

Meine Meinung:

 

Ich bin eher nicht der Fan von Vampiren, um es mal so auszudrücken, und war darum auch am Zweifeln ob ich es lesen soll. Der Blick auf den Covertext hat mich denn aber doch neugierig werden lassen. Madeleine Puljic hat einen Vampir-Roman geschrieben, der so ganz anders daherkommt als gewohnt und mich komplett überrascht. Und das ist gut – Richtig gut!

 

Hier erwartet einen nicht das typische Seelengefährten-Gedöns, sondern die Charaktere kommen hier richtig authentisch und lebendig rüber. Ja, es gibt hier Verliebtheit und Erotik ist auch dabei, aber es bleibt alles im normalen Bereich und ist nicht so überspitzt, wie es sonst üblich ist. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, wodurch die Spannung in der Handlung sehr gut aufrechterhalten wird.

 

Lazar ist ein Vampir und verliert so langsam die Lust an seiner Existenz. Sein Freund Cassius dagegen genießt das Leben und versucht auch, Lazar bei der Stange zu halten. Doch als eine blutrünstige Vampirin in ihrer Stadt auftaucht und Leichen hinterlässt, sehen sich die Freunde gezwungen, sie zu vertreiben, denn es gibt eine Vampirjägerorganisation, die ihnen gefährlich werden kann. Und genau jetzt retten sie der Medizinstudentin Sina das Leben und Lazar verliebt sich in sie. Doch die Handlung entwickelt sie von da an nicht in die gewohnte Richtung, sondern sorgt für überraschende Wendungen. Sina reagiert auf jeden Fall erst einmal ängstlich auf die Enthüllung, dass Lazar ein Vampir ist und muss das neue Weltbild in Ruhe verarbeiten. Gerade das hat sie mir auch sehr sympathisch gemacht, denn die Charaktere reagieren alle sehr realistisch und haben nicht die übliche rosarote Brille auf.

 

Generell hat die Autorin es geschafft, dass man fast selbst glauben könnte, dass Vampire unter uns weilen. Der Handlungsort Hamburg macht es nur noch realistischer für mich, wahrscheinlich, weil ich selbst schon öfters dort war.  Nur zu den Vampiren selbst erfährt man nicht allzu viel. Wirklich gestört hat es mich aber nicht. Bei dem Ende des Buches hätte man denken können, dass die Reise schon vorbei ist, aber es gibt Potenzial für eine Fortsetzung. Dieses Vampirbuch hebt sich erfrischend anders von all den Vampirliebesromanen ab und bekommt von mir darum eine klare Leseempfehlung.

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