BDSMLOGO

SuchendeSeele

- Meine Reise zum Ich

Dämonen

Reich der Dämonen

Dämonen

Etymologie und Klassifizierung

Etymologie

Das Wort stammt vom griechischen Wort δαίμων daímōn ab. Der Name Daimon stand in der griechischen Mythologie ursprünglich für den Geist der Abgeschiedenen oder umgekehrt den abgeschiedenen Geist der Verstorbenen (griechisch σκιά skiá „Schatten“), die körperlosen Gestalten der Abgeschiedenen. Es scheint insoweit eine positive Bedeutung im Vordergrund gestanden zu haben, solange die Sage von Bedeutung war, in der die Seelen der Menschen des goldenen Zeitalters δαίμονες daimones genannt wurden, die dabei „eine Mittelstufe zwischen Göttern und Menschen, eine zweite Klasse niederer Götter“ darstellten. In ganz ähnlicher Bedeutung existiert im Deutschen das nur selten gebrauchte Wort Schemen (vergleiche auch „schemenhaft“) für Geister, Gespenster und Spukgestalten. Zugrunde liegt diesen und anderen Wortbildungen (wie scheinen, schimmern, schier und Schimmel) nach dem Herkunftwörterbuch des Großen Duden das indogermanische Wurzelwort *skai- in der Bedeutung von „(stumpf) glänzen, Glanz, Abglanz“.

 

Das Herkunftwörterbuch des Großen Dudens gibt die Bedeutung von Dämon als „böser Geist, ein Mittelwesen zwischen Gott und Mensch“ an und führt es auf griechisch δαίεσθαι daíesthai „(ver)teilen, zer-, zuteilen“ sowie „geteilt werden“ zurück. Von daher wird dort als Grundbedeutung von Dämon die Angabe „Ver- und Zuteiler (des Schicksals)“ hergeleitet. Interessant sind die weiteren Beziehungen von δαίμων daímōn – einerseits zu dem griechischen Wort für Volk δῆμος dēmos – wie in Demokratie –, andererseits und noch weiter ausholend zu „Zeit“ (ebenso englisch time; Tide[(n)hub]/Gezeiten, englisch tide; siehe auch Zeile, Ziel, Zeitung) im Sinne von „Abschnitt, Abgeteiltes“: Bei alledem handelt es sich sprachhistorisch oder etymologisch um Ableitungen aus dem indogermanischen Wurzelwort *da[i]- für „teilen, zerreißen, zerschneiden“, worauf auch deutsch „Teufel“ und lateinisch diabolus beruhen.

 

Das Wort δαίμων daímōn wiederum steht in Verbindung mit dem griechischen Wort δαιμόνιον daimónion in der Bedeutung des Schicksals oder Gewissens, das den Menschen jederzeit unsichtbar begleitet. Es gibt die Einschätzung, dass erst im Lauf des Mittelalters der Begriff Dämon mit unangenehmen Vorstellungen verbunden worden sei und damit eine Verschiebung ins Negative erhalten habe. Pandämonium bezeichnet die Gesamtheit aller Dämonen oder ihren Aufenthaltsort, der im übertragenen Sinn ein Ort des Grauens ist. Als Dämon (Plural Dämonen; lateinisch Daemon, von altgriechisch δαίμων daímōn) wird in verschiedenen Mythologien, Religionen und mystischen Lehren zunächst ein „Geist“ (lateinisch spiritus) oder eine Schicksalsmacht (δαιμόνιον daimónion) als „warnende oder mahnende Stimme (des Gewissens)“ und „Verhängnis“ verstanden. Unter christlichem Einfluss wandelte sich die Bedeutung dann bis zu einem Handlanger des „Teufels“, und somit wird heute als Dämon entgegen dem neutralen bis eher positiven Sinn des Ursprungswortes für die gemeinten Geisteserscheinungen oder Geisteswesen häufig ein solches Wesen bezeichnet, das nach allgemeiner Vorstellung Menschen erschreckt, bedroht oder ihnen Schaden zufügt, also als böses Geistwesen erscheint. Die systematische Erfassung der Dämonen bezeichnet man in der christlichen Tradition als Dämonologie.

 

Dämonen werden üblicherweise im religionswissenschaftlichen Sinne von Geistern durch ihren Bezug zum Körper unterschieden: Während der Geist unabhängig vom Körper sei, tritt der Dämon, ausgehend von seiner Sphäre, in Beziehung zum Menschen und übt auf diesen einen Einfluss aus. In diesem Sinne werden auch (gefallene) Engel und Teufel den Dämonen zugeordnet, aber durch ihre Beziehung zur Gottheit spezifiziert und somit von den herkömmlichen Dämonen unterschieden.

 

Im archäologischen Sprachgebrauch bedeutet Dämon ein tierköpfiges Mischwesen (Chimäre) mit mindestens menschengestaltigen Beinen. Den Gegensatz dazu bilden „Monster“, wie Mischwesen mit Tierkörpern und Tierköpfen phantastischer Art bezeichnet werden (z. B. Greif oder Drachen) oder Tierkörper mit menschlichen Köpfen wie Sphinx (Frauenkopf und Löwinnenkörper), Mantikor (Männerkopf mit Löwenkörper und Skorpionschwanz) und Zentauren (Menschenoberkörper und Pferdeleib).

Klassifizierung

Das Dämonische wird im religionswissenschaftlichen Sinne in verschiedene Gattungen unterteilt:

 

Spukdämonen

Naturdämonen (z. B. Wüstendämonen, Luftgeister, Wasserdämonen, Einödendämonen usw.)

Krankheits- und Wahnsinnsdämonen (Besessenheit, Inspiration o. Ä.)

Traumdämonen

Totengeister

Schutzdämonen (der Orte, Stände und Berufe)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Wir verwenden Cookies, um Ihnen die beste Online-Erfahrung zu bieten. Mit Ihrer Zustimmung akzeptieren Sie die Verwendung von Cookies in Übereinstimmung mit unseren Cookie-Richtlinien.