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SuchendeSeele

- Meine Reise zum Ich

John Grisham*Das Geständnis

Das Geständnis

von John Grisham

 

Ein Geständnis in letzter Sekunde steht am Anfang von John Grishams neuem großem Roman. Travis Boyette, ein rechtskräftig verurteilter Sexualstraftäter, der mehr als sein halbes Leben hinter Gittern verbracht hat, gesteht einen Mord, für den ein anderer verurteilt wurde. Ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit beginnt…..

 

 

Als der gebrechlich wirkende Mann in seinem Büro auftaucht, kann Reverend Keith Schroeder nicht ahnen, dass diese Begegnung sein Leben für immer verändern wird. Der Mann, der sich als Travis Boyette vorstellt, bittet um ein Gespräch. Er sei sterbenskrank und wolle vor seinem Tod sein Gewissen erleichtern. Schroeder erkennt schnell, dass es dem Mann um mehr geht als um bloße Seelsorge. Doch als Boyette weiterspricht, verschlägt es dem Reverend die Sprache.

 

In allen Einzelheiten gesteht Boyette eine Tat, für die er nie belangt wurde: die Vergewaltigung und den Mord an der siebzehnjährigen Nicole Yarber. Das Mädchen war vor Jahren verschwunden, ihr Leichnam wurde nie gefunden. Brisant an seinem Geständnis ist, dass für eben diesen Mord in knapp einer Woche ein anderer Mann per Giftspritze – gängige Praxis in Texas – hingerichtet werden soll. Das einzige Vergehen des Todeskandidaten – wenn man es so nennen will – ist die Tatsache, dass er schwarz ist.

 

In vier Tagen soll Donté Drumm hingerichtet werden. Als Schwarzer unschuldig in der Todeszelle, knapp eine Woche vor der Hinrichtung, da besteht wenig Anlass zur Hoffnung. Der Gouverneur von Texas, nur er kann einen Aufschub anordnen, hat vor allen Dingen seine Beliebtheit bei den weißen Wählern und seine anstehende Wiederwahl im Kopf. Das soll er für einen schwarzen Todeskandidaten, der auch noch dumm genug war, ein Geständnis abzulegen, aufs Spiele setzen? Auch wenn das Geständnis unter dubiosen Umständen zustande kam, und es eine amouröse Verquickung zwischen Richterin und Staatsanwalt gab.

 

Die Geschworenenliste, ein ebenso brisantes Thema. Weshalb haben über einen schwarzen Angeklagten nur weiße Geschworene geurteilt? Reverend Keith Schroeder steht vor der Herausforderung seines Lebens. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Die immer noch für den Todeskandidaten aktive Anwaltskanzlei nimmt sich der Sache an und versucht einen Aufschub zu bewirken. Aber die Mühlen der Justiz mahlen stetig und unerbittlich, sind kaum aufzuhalten.

Erschreckend zeitgemäß

 

Der Roman spielt im Jahr 1998 und ist auf beängstigende Weise zeitgemäß. Es geht um die Todesstrafe und um zweierlei Recht in den USA – für Weiße oder für Schwarze. Es geht auch darum, in manchen Bundesstaaten der USA auch heute noch die juristischen Uhren völlig anders ticken, als im Rest des Landes. John Grisham schildert die Verwahrlosung – anders kann man es kaum nennen – der US-amerikanischen Justiz. Minutiös beschreibt er, wie hinter den Kulissen gemauschelt wird, wobei die Schuld oder Unschuld des Beklagten Nebensache ist. Da geht es um Wiederwahl des Bezirksstaatsanwaltes oder der Richter, Menschenleben sind zweitrangig. Überlegenswert ist höchstens noch die Frage, ob mit Rassenunruhen zu rechnen ist und ab wie vielen Hausbränden oder sonstigen Übergriffen die Nationalgarde alarmiert werden muss. Das Geständnis ist an Spannung kaum zu überbieten. Das Geständnis versetzt den Leser von Beginn an unter Starkstrom!

 

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