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- Meine Reise zum Ich

Ursula Poznanski* Erebos und Erebos 2

EREBOS und EREBOS 2

von Ursula Poznanski

Erebos ist ein Jugendbuch von Ursula Poznanski, das erstmals am 10. Januar 2010 im Loewe Verlag erschien. Der Titel soll an Erebos, den Gott der Finsternis in der griechischen Mythologie, erinnern. Der Roman erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Deutschen Jugendliteraturpreis der Jugendjury 2011.

„Erebos 2“ ist die Fortsetzung des beinah legendären Jugendthriller „Erebos“ von Ursula Poznanski. Damals ging es um ein Spiel, das in die Realität seiner Spieler eindringt. Zehn Jahre danach ist Erebos zurückgekehrt, und es hat dank moderner Entwicklungen Neues gelernt. Am 14. August 2019 erschien mit Erebos 2 eine Fortsetzung, die von der nicht zu steuernden Einflussnahme von Künstlicher Intelligenz mit Hilfe von Handys handelt.

 

Zu den Inhalten:

 

Erebos

 

In einer Londoner Schule wird ein Computerspiel herumgereicht – Erebos. Wer es startet, kommt nicht mehr davon los. Dabei sind die Regeln äußerst streng: Jeder hat nur eine Chance. Er darf mit niemandem darüber reden und muss immer allein spielen. Und wer gegen die Regeln verstößt oder seine Aufgaben nicht erfüllt, fliegt raus und kann Erebos auch nicht mehr starten. Erebos lässt Fiktion und Wirklichkeit auf irritierende Weise verschwimmen: Die Aufgaben, die das Spiel stellt, müssen in der realen Welt ausgeführt werden. Auch Nick ist süchtig nach Erebos – bis es ihm befiehlt, einen Menschen umzubringen …

 

“Tritt ein. Oder kehr um. Dies ist Erebos.”

 

Mit diesen Worten werden alle neuen Spieler begrüßt. Ist es eine Warnung? Vielleicht! Die Realität derer, die weitergehen, verschwimmt immer mehr mit dem Spiel.

 

Erebos 2

 

Nick ist erwachsen geworden. Er studiert, finanziert sich das Leben als nebenberuflicher Fotograf, und hat die berüchtigte Spiel-Phase seiner Jugend hinter sich gelassen. Auf Nicks Smartphone leuchtet ein vertrauter Icon auf, den er von früher kennt. Das rote E kann nur ein Zufall sein. Er erinnert sich sofort, dass dieses Symbol zu Erebos gehört. Schnell wird ihm klar, Erebos ist zurück. Die verbesserte Version von Erebos holt sich nicht nur altgediente Spieler zurück, sondern rekrutiert Jugendliche, um sie in seine Welt zu ziehen. Gleichzeitig ist der sechzehnjährige Derek von dem neu entdecktem Spiel fasziniert. Zu spät merkt er, dass er hier nicht der Spieler, sondern die Figur ist.

Meine Meinung zu den Büchern:

 

Definitiv ist “Erebos” mal eine etwas andere Geschichte. Eine Geschichte, in der man zwei völlig verschiedene Welten und Sichtweisen erlebt; jede Welt ist für sich sehr gut vorstellbar und in sich stimmig beschrieben. Beide Welten, einerseits die reale Welt und auf der anderen Seite das virtuelle Universum von Erebos haben einen enormen gegenseitigen Einfluss aufeinander.  Erebos ist eine Welt, die unheimlich packend und faszinierend aber auch gleich von Beginn an heimtückisch auf mich gewirkt hat. Wer einmal in den Bann des Spieles geraten ist, erfährt einen fortschreitenden Realitätsverlust. Das wirkliche Leben und Erebos verschmelzen förmlich ineinander. Das Verständnis für Gamer ist bei mir etwas größer geworden, zeitgleich ist aber auch deutlich geworden, welche Gefahren das Gaming darstellen kann. Hier ist es natürlich etwas extremer als gewöhnlich, aber wie die Spielsucht wirkt und sich vor allem auswirkt, wird gut nachvollziehbar (ohne direkten mahnenden Zeigefinger) dargestellt.

 

Nach all den Jahren hat das Erebos-Konzept nicht an Faszination eingebüßt. Erebos beobachtet dich, spricht mit dir, belohnt und prüft dich, und es droht, wenn du gegen die Regeln verstößt. Dabei beschränkt sich das Spiel nicht auf den virtuellen Bereich, sondern drängt sich in die Realität seiner Figuren rein. Das Wiedersehen mit Nick hat mir gefallen. Obwohl Jahre zwischen den Bänden liegen, habe ich ihn gleich wiedererkannt. Ich dachte, dass sich ein Erwachsener einfacher gegen das perfide Vorgehen von Erebos wehrt. Doch die Fäden sind so geschickt eingefädelt, dass sich sogar der erwachsene Nick nicht aus seinen Fängen befreien kann.

Mein Fazit:

 

Wieder einmal hat es Frau Poznanski geschafft, mich voll in den Bann eines ihrer Bücher zu ziehen. Mit ihrem wirklich sehr guten – ich würde fast sagen außergewöhnlichen – Schreibstil versteht sie es, den Leser von der ersten bis zur letzten Seite Spannung, Abenteuer, Humor und Gefühle hautnah an der Seite ihrer Protagonisten erleben zu lassen.  Als Leser war ich unmittelbar dem Thrill der Situation ausgesetzt. Poznanski führt vor Augen, wie wir Geräten und digitalen Diensten, die wir verwenden, ausgeliefert sind. Seien es banale Emails, Social Media oder schlicht unser PC – wenn wir die Kontrolle darüber verlieren, kann es in unserer Realität äußerst holprig zugehen. Und Erebos ist überall!

 

Insgesamt ist es eine bemerkenswerte Mischung aus Technologie, Jugendthriller, Gesellschaftskritik und einem Hauch Abenteuer, was bei vielen Leser – jung wie alt – garantiert Anklang finden wird. Für alle Fans von Spannung, parallelen Welten gemischt mit der richtigen Prise Emotionalität dringend zu empfehlen!

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