BABEL
von Rebecca F. Kuang
Robin Swift, den ein Cholera-Ausbruch im chinesischen Kanton als Waisenjungen zurücklässt, wird von dem geheimnisvollen Professor Lovell nach London gebracht. Dort lernt er jahrelang Latein, Altgriechisch und Chinesisch, um sich auf den Tag vorzubereiten, an dem er in das Königliche Institut für Übersetzung der Universität Oxford – auch bekannt als Babel – aufgenommen werden soll.
Oxford ist das Zentrum allen Wissens und Fortschritts in der Welt. Für Robin erfüllt sich ein Traum, an dem Ort zu studieren, der die ganze Macht des britischen Empire verkörpert.
Denn in Babel wird nicht nur Übersetzung gelehrt, sondern auch Magie. Das Silberwerk – die Kunst, die in der Übersetzung verloren gegangene Bedeutung mithilfe von verzauberten Silberbarren zu manifestieren – hat die Briten zu unvergleichlichem Einfluss gebracht. Dank dieser besonderen Magie hat das Empire große Teile der Welt kolonisiert.
Für Robin ist Oxford eine Utopie, die dem Streben nach Wissen gewidmet ist. Doch Wissen gehorcht Macht, und als chinesischer Junge, der in Großbritannien aufgewachsen ist, erkennt Robin, dass es Verrat an seinem Mutterland bedeutet, Babel zu dienen. Im Laufe seines Studiums gerät Robin zwischen Babel und den zwielichtigen Hermes-Bund, eine Organisation, die die imperiale Expansion stoppen will. Als Großbritannien einen ungerechten Krieg mit China um Silber und Opium führt, muss Robin sich für eine Seite entscheiden …
Aber kann ein Student gegen ein Imperium bestehen?

Meine Meinung:
Ein glaubhafter, gesellschaftskritischer Fantasy-Roman – ein absolutes Meisterwerk. Man wird von der Autorin auf eine Sprachreise mitgenommen Der geschichtliche Hintergrund. Von der Sklaverei über das frühe britische Empire bis hin zum offenen Rassismus – all das wird thematisiert. Einige Male habe ich mich dabei erwischt wie ich die Geschichte in die Gegenwart übertragen habe. Zum erschrecken meinerseits, waren da einige Parallelen zu erkennen. Vieles wurde über dieses Buch geschrieben und erzählt. Ich hab mich vom Cover und Klappentext leiten lassen – ich bereue keine Sekunde, kein Worte, keine Seite.