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SuchendeSeele

- Meine Reise zum Ich

Anne Biegel u. Heleen Swildens * Wo ist denn meine Brille

Wo ist denn meine Brille?

von Anne Biegel und Heleen Swildens

 

Briefwechsel zweier Frauen über das Älterwerden. „Alt und Alt ist zweierlei.“ Den Beweis dafür treten die beiden Autorinnen in ihrem Briefwechsel an.

 

Vierzig Jahre lang waren sie Kolleginnen, haben gemeinsam Artikel verfasst, Pläne geschmiedet und eine ganze Skala von Emotionen durchlebt. Im Laufe der Zeit vertrauen sie sich gegenseitig all jene ungreifbaren Dinge an, die dem Menschen widerfahren, wenn er älter wird. Sie schrecken vor keinem Tabu zurück und gehen mit ihren Erkenntnissen, mit allen Gedanken und Empfindungen, die zum Altern gehören, weder sentimental noch zimperlich um.

 

Auszug aus dem Inhalt:

 

Liebe Ann –

bevor alte Menschen völlig emanzipiert und als solche in die Gesellschaft Integriert sind, wird wohl noch viel Zeit vergehen. Es würde voraussetzen, daß man sich selbst annähme – und damit tue ich mich ziemlich schwer. Ich sehe mich so, wie mich ein Unbeteiligter betrachten würde: alt, ein bißchen verschrumpelt. Was? Du willst noch mitmischen? Na, hör mal!

 

Das wäre ja weiter nicht tragisch, wenn ich mir nicht selbst all der Gebrechen und Mängel bewußt wäre, mit denen ich zu kämpfen habe. Es geht los bei ganz harmlosen Dingen; da flattert mir zum Beispiel die Einladung zu einer kleinen Feier auf den Schreibtisch – »U. A. w. g.«* Meine erste Reaktion ist Freude: Ach ja, wie nett! Leute treffen, denen man sonst nur selten begegnet …

 

Doch dann: Was – um Himmels willen – soll ich da! Freut sich überhaupt jemand, wenn ich komme? Außerdem hat mich die Erfahrung gelehrt, daß ich mich auf Parties zumeist todunglücklich fühle. Ich sage also ab, und nachher tuts mir leid.

 

Obwohl das Büchlein schon einige Jahre alt ist, hat es nach wie vor Aktualität, auch bei uns in Deutschland. Gesundheit, Diskriminierung, das Wohnen, die abnehmende Gedächtnisleistung und verschiedene Sichtweisen von Jung und Alt kommen ebenso vor wie Sex im Alter. Ein ernsthaft heiteres Buch für Alte und Junge. Tja, wenn Mann/Frau älter werden, wird das Gedächtnis löchriger. Witzig (oder traurig ?) wird es erst, wenn die Brille gesucht wird, obwohl sie im Haarschopf steckt. Das Buch ist köstlich geschrieben. Richtig amüsieren über die Texte kann man sich meiner Meinung nach aber erst ab 50 Jahre aufwärts.

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