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- Meine Reise zum Ich

Margaret Atwood* Der Report der Magd

Der Report der Magd

von Margaret Atwood

 

Der Report der Magd ist ein dystopischer Roman von Margaret Atwood aus dem Jahr 1985. Das Buch wurde 1990 unter dem Titel Die Geschichte der Dienerin von Volker Schlöndorff verfilmt, seit 2017 in Form der Fernsehserie The Handmaid’s Tale – In der ebenfalls „Der Report der Magd“ umgesetzt wird. Die provozierende Vision eines totalitären Staats, in dem Frauen keine Rechte haben….

 

Geburtenrückgang auf Grund Umweltverschmutzung, aber auch Selbstbestimmung von Frauen in Bezug auf Schwangerschaft, führt zu einer Revolution und der Entstehung eines totalitären, theokratischen Staates, Gilead genannt, in dem die Frauen auf ihre Fruchtbarkeit reduziert werden. Wie schon in der Bibel müssen Frauen, die sich als fruchtbar erwiesen haben, für unfruchtbare Frauen Kinder bekommen. Sie werden, in Analogie zur biblischen Geschichte von Jakob, Rahel und Bilha, Mägde genannt.

 

Eine dieser Mägde ist Desfred (im Original Offred), alleine dieser Name zeigt schon die ganze Perfidie, mit der Frauen hier behandelt werden – sie gehört dem Mann, dem sie gerade dient, als des Freds Magd oder of Fred. Auch der Geschlechtsakt zwischen Magd und Mann bzw. die Geburt des daraus entstandenen Kindes schlägt in die selbe Kerbe, denn die Ehefrau des Mannes ist immer dabei, im Grunde ist die Magd dabei nur eine Art Zwischenmedium und das Kind gehört der Ehefrau. Doch die Magd Desfred besitzt etwas, was ihr alle Machthaber, Wächter und Spione nicht nehmen können, nämlich ihre Hoffnung auf ein Entkommen, auf Liebe, auf Leben …

 

Am Ende bleibt offen, ob Desfred hingerichtet wird, überlebt oder sogar flüchten kann. Allerdings gibt es noch eine Art Nachwort, „Historische Anmerkungen“ genannt, in dem im 22. Jhdt. rückblickend der Staat Gilead analysiert wird und man dafür auch Desfreds Report heranzieht. Mittlerweile gibt es auch eine Fortsetzung „Die Zeuginnen“, in der man wohl mehr über Desfreds Schicksal erfährt.

 

 

Mein Fazit:

 

Angedeutetes und Ungesagtes verdichtet sich unter Atwoods meisterhafter Führung zu einer Atmosphäre des Unbehagens, und diese bringt einem dem Empfinden der Protagonistin näher als jede Erklärung. Der Roman ist erschütternd, aber, wenn man sich die Geschichte der Frauen anschaut, womöglich gar nicht so unrealistisch – und das ist eigentlich das Erschreckendste daran. Der Report der Magd‹ ist eine packende Fiktion, die auch gerade Christen mitreißt. Und eine Warnung, die heute aktueller denn je ist angesichts der Entrechtung der Frau in bestimmten Parallelgesellschaften, die auch hierzulande immer mehr Raum einzunehmen scheinen. Der Report der Magd‹ ist brandaktuell und Atwoods freundliche Warnung so wichtig wie nie: Auf die Annahme ›Das kann uns nie passieren‹ dürfen wir uns nicht verlassen. Wer diesen Roman zu lesen anfängt, wird ihn nicht aus der Hand legen können. Margaret Atwood schrieb diesen Roman bereits 1985, doch er ist immer noch aktuell, und wird es wohl auch bleiben. Die historischen Anmerkungen machen den Roman erst richtig rund, man sollte sie unbedingt lesen, denn sie gehören dazu. Der Autorin ist ein spannender Roman gelungen, der zum Nachdenken anregt und lange nachhallen wird. Ich kann ihn uneingeschränkt empfehlen

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