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- Meine Reise zum Ich

Bedrohungen für Fledermäuse

Bedrohungen für Fledermäuse

 

Alle  Fledermausarten Deutschlands stehen auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten, einige von ihnen sind außerdem als besonders schützenswerte Arten ausgewiesen. Einige Arten sind bereits ausgestorben oder gelten als verschollen. Der Grund dafür ist in erster Linie der Mensch. Fledermäuse fallen aber auch Raubtieren wie Katzen und Mardern sowie Greifvögeln und Eulen zum Opfer.

 

 

Des Weiteren gibt es Bakterien, Viren und manche Pilzformen, die sich bedrohlich auf die Populationen von Fledermäusen auswirken, so zum Beispiel das berüchtigte Weißnasen-Syndrom, welches in den USA zum Verlust von bis zu sieben Millionen Fledermäusen führte. Die Krankheit wird durch den Pilz „Pseudogymnoascus destructans“ ausgelöst, der kühle Temperaturen liebt. Allerdings nur in Nordamerika, und nicht in Europa, wo der Erreger der Krankheit ebenfalls vorkommt. Warum sterben Fledermäuse in Nordamerika am Weißnasen-Syndrom, in Europa aber nicht? Dieser Frage ist  David Hayman, ein Tierarzt von der Massey University in Neuseeland, nachgegangen. Er hat schon viele Fledermäuse untersucht, die dem Weißnasen-Syndrom zum Opfer gefallen sind.

 

 

„Wenn man an Pilzinfektionen bei Tieren denkt, dann geht man davon aus, dass der Pilz nur auf der Haut wächst. Aber bei Fledermäusen dringt er auch in die Tiere ein, wenn sie Winterschlaf halten. Ihre Kernkörpertemperatur kann dann bis auf zwei oder drei Grad Celsius fallen, das sind ideale Bedingungen für den Pilz. Auf der Haut der Tiere löst er so etwas ähnliches wie Verbrennungen aus, der Wasserhaushalt gerät durcheinander und die Fledermäuse verbrauchen ihre Energie schneller.“ So Hayman.

 

 

Die Krankheit trat erstmals 2006 in einer Höhle im US-Bundesstaat New York auf, in der Fledermäuse überwinterten. Vermutlich wurde der Pilz aus Europa eingeschleppt, wo er schon seit längerer Zeit ebenfalls vorkommt, dort aber bei den Fledermäusen nicht zum Tod führt. In Nordamerika allerdings sind bislang am Weißnasen-Syndrom schätzungsweise fünf bis sieben Millionen Tiere gestorben. Der Pilz bewirkt, dass Fledermäuse öfters während des Winterschlafs aufwachen. Sie müssen dann ihre Körpertemperatur von zwei oder drei Grad auf etwa 37 Grad Celsius hochfahren. Das verbraucht eine Menge Energie. Im Winter können sie die Energiespeicher nicht mit Insekten-Nahrung auffüllen – die Fledermäuse verhungern.

 

 

Bei manchen Arten kommt es regelrecht zu Massensterben durch das Weißnasen-Syndrom, aber nicht alle Arten sind gleichermaßen betroffen. David Hayman und seine Kollegen wollten herausfinden, warum das so ist. Und vor allem, warum Fledermäuse in Europa nicht daran sterben. Die Forscher haben ein mathematisches Modell entwickelt, welches das Pilzwachstum bei unterschiedlichen Temperaturen und Feuchtigkeit in den Überwinterungsquartieren berücksichtigt. Sie fütterten ihr Modell mit Daten von zwei amerikanischen und zwei europäischen Arten. „Die Fledermäuse in Europa, die trotz des Pilzes überleben, überwintern an Orten, wo der Winter nicht so lang ist wie in den USA. Sie nutzen außerdem Winterquartiere, die nicht so feucht sind.“

 

 

Pseudogymnoascus destructans bevorzugt nicht nur kühle, sondern auch recht feuchte Lebensräume. Außerdem konnten David Hayman und sein Team zeigen, dass größere Fledermausarten Überlebensvorteile haben, weil sie von ihren Energiereserven länger zehren können als kleine Spezies. Die nordamerikanischen Fledermäuse sind klar im Nachteil: Sie kamen erst vor wenigen Jahren mit dem Pilz in Berührung, in Europa konnten sich die Fledermäuse wohl im Lauf der Evolution mit dem Krankheitserreger arrangieren. Die amerikanischen Fledermausarten haben sich mit der Zeit an die feuchten Bedingungen während dieser langen Winter angepasst. Das war für sie vollkommen in Ordnung, denn es gab dort noch keine Pilze. Dann kam der Pilz und es waren genau diese Bedingungen, die der Krankheitserreger auch benötigt, und das führte bei manchen Arten zu diesen hohen Todesraten.

 

 

Fledermäuse haben mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen:

 

Dem Rückgang ihres Nahrungsangebots und dem Verlust ihrer Lebensräume.

 

 

In den letzten Jahrzehnten hat der Mensch durch massive Veränderungen in der Umwelt, intensiver landwirtschaftlicher Nutzung, Einsatz von Insektiziden und chemische Belastungen mit Holzschutzmitteln zum Rückgang vieler Fledermausbestände beigetragen.

 

Durch die Intensivierung der Landwirtschaft und den Einsatz von Pestiziden gibt es immer weniger Insekten, die für unsere heimischen Fledermäuse aber die einzige Nahrungsquelle sind.

 

 

Auch große Verluste an Quartieren sowohl der waldbewohnenden als auch der hausbewohnenden Fledermausarten wirkte sich bedrohlich auf einige Populationen aus. So werden viele Quartiere vom Menschen unbewusst zerstört, beispielsweise bei der Renovierung von Dachböden oder der Entfernung von Totholz.

 

Auch wichtige Winterquartiere in alten Kellern oder Stollen gehen immer mehr verloren.

 

 

Dem müssen wir entgegen wirken, wenn wir nicht wollen, dass Fledermäuse in Gänze von der Bildfläche verschwinden. Sie sind absolut wichtig für unser Ökosystem!

 

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