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- Meine Reise zum Ich

Lebensweise der Fledermäuse

Lebensweise der Fledermäuse

 

Fledermäuse sind in der Regel nachtaktive Tiere und schlafen tagsüber. Zum Schlafen ziehen sie sich in Höhlen, Felsspalten, Baumhöhlen oder in von Menschen gemachten Unterschlüpfe, wie Dachböden, Mauernischen oder Bergstollen zurück. Dabei leben manche Arten in Gruppen zusammen, andere Arten sind wiederum Einzelgänger, wobei das eher Ausnahmen sind.

 

 

Fledermäuse sind hochsoziale Tiere, die die meiste Zeit des Jahres in Gruppen zusammenleben. In ihren Quartieren suchen sie meist engen Körperkontakt mit anderen Tieren, wodurch sich Fledermauspulke bilden (Schlafverband). Dies hat den Vorteil, dass die einzelnen Tiere wenig Energie für die Körperaufwärmung aufwenden müssen und verbrauchen. Sowohl in den Wochenstuben als auch in den Winterquartieren kommt es zudem zu einer Durchmischung verschiedener Arten. Dabei findet man meistens zwei oder drei verschiedene Arten in einem Quartier, wobei die einzelnen Arten sowohl in eigenen Clustern beieinander hängen als auch eine echte Durchmischung vorkommt. In einer Kolonie können mehrere Millionen Tiere leben. So beherbergt die Bracken-Höhle bei Austin in Texas etwa 20 Millionen Tiere. Ein gravierender Nachteil der Koloniebildung ist die Übertragbarkeit von Krankheiten.

 

 

Eine Rangordnung innerhalb von Fledermauskolonien wurde bislang nicht beschrieben, allerdings vertreiben männliche Fledermäuse ihre Konkurrenten aus den Paarungsrevieren. Kommt es zu Störungen innerhalb der Quartiere, ist ein Drohen mit aufgerissenem Maul und Zetern die Antwort, und nach kurzer Zeit kehrt wieder Ruhe ein. Einige Arten reagieren bei leichten Störungen mit einer Schreckstellung, bei der sie sich auf den Boden pressen, bei intensiveren Bedrohungen stellen sich diese Arten tot (Schreckstarre).

 

Wie bei vielen anderen sozialen Tieren gibt es auch bei Fledermäusen ein Schwarmverhalten, bei dem die Aktionen einzelner zu einer Beteiligung anderer Tiere führen. So folgt im Regelfall nach dem Abflug eines Tieres auch ein Start weiterer, und auch das Putzen einzelner Tiere führt dazu, dass andere damit beginnen. Beim Putzen gibt es allerdings bei den meisten Arten keine gegenseitige Fellpflege, stattdessen konzentriert sich jedes Tier auf sich selbst. Nur die Jungtiere werden in den ersten Lebenstagen noch vom Muttertier geputzt. Bei verschiedenen Arten, vor allem bei Hufeisennasen, wurde ein gegenseitiges Belecken des Gesichts beobachtet, allerdings geht man davon aus, dass es sich dabei nicht um Reinigungsverhalten, sondern um Kommunikationsgesten handelt.

 

 

Die europäischen Fledermäuse haben aufgrund der Witterung sowohl Sommer- als auch Winterquartiere. Im Winter wohnen Weibchen und Männchen gemeinsam in ihrem Quartier, im Sommer hingegen leben die Geschlechter an getrennten Orten. Doch auch im Sommer leben manche Arten in Gruppen zusammen, andere Arten sind wiederum Einzelgänger. Zum Schutz vor Beutegreifern, zum Überwintern, zum Schlafen und auch zum Paaren sind sie darum auf geschützte Quartiere angewiesen. Das heißt: Sie brauchen zum Überleben sowohl ein Jagdrevier, das über ein ausreichendes Nahrungsangebot verfügt, als auch ein Sommer- und Winterquartier.

 

Je nach Fledermausart sind die Ansprüche an den jeweiligen Lebensraum unterschiedlich: Manche Fledermausarten bevorzugen Wälder, andere wiederum brauchen stehende Gewässer oder Heidelandschaften. Neben der geeigneten Vegetation ist somit auch die Erreichbarkeit eines geeigneten Quartiers ausschlaggebend für das Vorkommen bestimmter Fledermausarten. Fledermäuse sieht man meistens in der Luft: Dort jagen und fressen sie zugleich.

 

Fledermäuse sind in der Regel nachtaktive Tiere und schlafen tagsüber. Zum Schlafen ziehen sie sich in Höhlen, Felsspalten, Baumhöhlen oder in von Menschen gemachten Unterschlüpfe, wie Dachböden, Mauernischen oder Bergstollen zurück. Fledermäuse hängen in der Ruhephase typischerweise mit dem Kopf nach unten. Bei Gefahr können sie sich einfach fallen lassen, so ist ein schneller Start oder eine schnelle Flucht möglich. Dadurch, dass die Füße von Fledermäusen nach hinten und nicht nach vorne – wie bei den übrigen Säugern – weisen, wird das Anhängen an beispielsweise Wänden erleichtert. Die Krallen der Füße werden allein durch das Gewicht der Fledermaus gekrümmt. Dieser Automatismus bewirkt, dass sie auch im (Winter-)Schlaf und selbst im Tod an Bäumen, Wänden und ähnlichem hängen bleiben können.

 

 

Alle bei uns heimischen Fledermäuse halten Winterschlaf. Wie die Bären fressen sich auch Fledermäuse Fettvorräte für den Winterschlaf an. Sie werden benötigt, um beim Aufwachen die „Betriebstemperatur“ wieder zu erreichen, also die normale Körpertemperatur. Denn diese sinkt während des Winterschlafs stark ab und liegt nur knapp über der Umgebungstemperatur (in frostfreien Höhlen). Meist kuscheln sich die Tiere in ihren Wohnstuben eng aneinander, damit sie so wenig Energie wie möglich verbrauchen.

 

Deswegen suchen Fledermäuse spezielle Winterquartiere auf. Auf dem Zug zwischen Sommerquartier und Winterquartier legen einige Arten Strecken mit bis zu 1900 Kilometern zurück, wie die Rauhautfledermaus. Typische Winterquartiere weisen eine konstant kühle Temperatur und eine hohe Luftfeuchtigkeit auf, wie Höhlen oder Stollen. Aber auch Baumhöhlen, Mauer- und Felsspalten dienen manchen Arten als Winterquartier. Weniger häufig werden auch Dachböden oder Holzstapel genutzt.

 

Der Winterschlaf der Fledermäuse dauert von Anfang November bis Ende März, denn im Winter finden sie kein Futter. In diesen fünf Monaten senken die kleinen Tiere ihre Körpertemperatur auf fünf bis drei Grad Celsius, ihre Atmung verlangsamen sie bis zum 40-Fachen. Viele Tiere hüllen sich auch in ihre Flughaut wie in einen Mantel. Wenn die Umgebungstemperatur drastisch unter die Schlaftemperatur des Körpers sinkt, müssen Fledermäuse auf Kosten ihrer Fettreserven nachhelfen. Während des Winters verlieren sie dadurch bis zu 30 Prozent ihres Gewichts.

 

Wenn Fledermäuse durch Störungen aus ihrem Winterschlaf geweckt werden, brauchen sie 30 bis 60 Minuten und sehr viel Energie, bis sie ihre Betriebstemperatur erreicht haben – auch hierfür werden ihre mühsam angefressenen Fettpolster verbraucht. Schrecken Fledermäuse also zu oft aus ihrem Winterschlaf auf, reichen möglicherweise ihre Reserven nicht mehr bis zum Frühjahr, sodass sie sterben.

 

 

Vor dem Winterschlaf fressen sich die Fledermäuse jede Menge Fettreserven an. Dabei sind sie nicht zimperlich: 20 bis 30 Prozent ihres Körpergewicht nehmen sie in dieser Zeit täglich zu sich. Dann suchen sie sich Höhlen und andere Verstecke wie Mauerritzen oder Spalten, in denen es nicht kälter als 1 bis 2 Grad wird. Die kopfüber hängenden Säugetiere hüllen sich während des tiefen Schlafes in ihre Flughaut ein – wie in eine Decke – um so wenig wie möglich Wärme zu verlieren. Ihre Herzfrequenz sinkt von 300 bis 600 auf nur noch 18 bis 80 Schläge pro Minute. Die Körpertemperatur verringert sich auf wenige Grad Celsius und auch die Atmung verlangsamt sich deutlich. Im Frühjahr erwachen die Tiere wieder.

 

Und damit sind wir bei der Frage:  Was fressen Fledermäuse?

 

All die Insekten, die uns besonders auf die Nerven gehen 😉 Vor allem Fliegen, Stechmücken, Fruchtfliegen, Käfer, Wespen und Stinkwanzen u.a. … Fledermäuse sind für die Natur und das Ökosystem sehr wichtig, denn Sie sorgen dafür, dass die Anzahl der Insekten im Gleichgewicht bleibt.

 

Es gibt auch Fledermäuse, die Früchte fressen, aber eigentlich dafür eher die Flughunde bekannt. Es gibt Fledermäuse, die sich vom Blut von Säugetieren ernähren. Sie nennen sich Vampirfledermäuse. Manchmal beißen sie auch Menschen. Die Gefahr besteht aber nicht darin, dass die Fledermäuse dabei das gesamte Blut aussaugen, sondern darin, dass sie durch einen Biss Krankheiten weitergeben. Vampirfledermäuse leben ausschließlich in Amerika – vom Norden Mexikos bis in den Süden Chiles/Argentiniens.

 

 

Die aktive Jahreszeit der Fledermäuse beginnt meist im April – je nach Witterung auch schon früher: Nachdem sie mit den ersten Sonnenstrahlen aus dem Winterschlaf erwacht sind, suchen sie ihre Sommerquartiere auf. Dabei legen sie zum Teil große Entfernungen zurück: Die Quartiere des Großen und Kleinen Abendseglers und auch der Rauhautfledermaus liegen mit über 1.500 Kilometern sehr weit auseinander. Die meisten Arten fliegen jedoch meist „nur“ 200 bis 300 Kilometer oder wechseln im günstigsten Fall lediglich ihren Hangplatz vom Keller hinauf in den Dachboden – wie zum Beispiel die Langohren.

 

Die Fledermaus-Damen werden sodann im Sommerquartier trächtig – in Abwesenheit der Herren! Ja, das geht tatsächlich. Bei den europäischen Fledermausarten erfolgt die Paarung häufig im Spätherbst, sobald sich die Tiere im Winterquartier befinden. Manchmal wird das Weibchen vom Männchen durch einen Biss in den Nacken aber auch aus dem Winterschlaf gerissen, also extra für die Paarung aufgeweckt. Treue spielt keine große Rolle: Ein Weibchen paart sich meist mit mehreren Fledermaus-Männchen. Nach der Paarung werden die Eizellen nicht sofort befruchtet. Die Spermien überdauern im Geschlechtstrakt des Weibchens viele Monate. So wird verhindert, dass das Weibchen durch die Schwangerschaft zu viel Energie verliert und die Jungtiere in der kalten Jahreszeit geboren werden.

 

Erst nach dem Erwachen aus dem Winterschlaf kommt es zum Eisprung und zur Befruchtung – dann gibt es auch wieder ausreichend Insekten, die Nahrungsgrundlage unserer Fledermäuse und bekanntlich im Winter Mangelware sind. Ist die Nahrungssituation oder das Wetter im Frühjahr ungünstig, wird der Zeitpunkt der Geburt sogar hinausgezögert. Die Tragzeit der Weibchen kann je nach Nahrungsangebot und Fledermausart zwischen 40 und 70 Tagen variieren, dann wird meist i.d.R. nur ein Jungtier geboren.

 

 

Für die Geburt und Aufzucht schließen sich meist etwa 50 bis 70 Muttertiere zur Aufzucht des Nachwuchses in sogenannten „Wochenstuben“ zusammen. Hier werden die Jungtiere rund 6 bis 8 Wochen lang gesäugt, bevor sie flügge werden und das Insekten jagen von ihren Müttern lernen. Während dieser Zeit lassen die Mütter für eigene Jagdausflüge ihre Jungtiere im Quartier zurück, wo sie gemeinsam mit anderen verlassenen Jungtieren regelrechte Fledermaustrauben bilden. Nach dem Jagdausflug erkennt jede Mutter ihr Junges und setzt es an ihren Zitzen zum Säugen an. Mit etwa vier bis fünf Wochen beginnen die Kleinen, selbstständig Insekten zu jagen.

 

 

Die Fledermausmänner verbringen diese gesamte Zeit meistens allein oder in Männchen-Kolonien. Ab Anfang August verlassen die Jungen dann die Wochenstuben und finden sich selbständig in den Winterquartieren ein. In einigen Städten fliegen sie im August daher vermehrt in Wohnungen ein. Kurz nach dem Auszug der Jungen ab Mitte September sind die Fledermäuse in sogenannten Balzquartieren mit der nächsten Nachwuchs-Produktion beschäftigt. In dieser Zeit besetzen die Fledermausmännchen Baumhöhlen entlang der Zugrouten der Weibchen. Diese Höhlen werden nur kurz verlassen und gegen andere Männchen verteidigt. Mit ihren typischen Balzrufen locken die Fledermausmännchen nun die Weibchen zu sich, um sich zu paaren.

 

 

Noch während die Fledermäuse mit der Familienplanung beschäftigt sind, dürfen sie jedoch eines nicht vernachlässigen: das große Futtern! Von September bis etwa Ende Oktober müssen sie sich tüchtige Fettreserven verschaffen, denn schon im November geht es schon wieder ins Winterquartier zum nächsten Winterschlaf.

 

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