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Steckbrief “Fledermaus”

Steckbrief "Fledermaus"

(wissenschaftl. Microchiroptera)

Die Kobolde der Nacht

 

Fledermäuse und auch Flughunde sind nach den Nagetieren, mit über tausend Arten, die zweitartenreichste Säugetierordnung. Die Entwicklungsgeschichte der Fledermäuse lässt sich fast 53 Millionen Jahre zurück verfolgen. Fledermäuse sind Säugetiere, die das Fliegen im Laufe der Evolution erlernt haben. Fledermäuse sind hochsoziale Lebewesen, die die meiste Zeit des Jahres in Gruppen zusammenleben.

 

Wie alle Säugetiere besitzen sie ein Fell, sind Warmblüter, gebären ihre Jungen lebend und säugen diese. Die geheimnisvollen Säugetiere, die bei uns heimisch sind, wohnen in dunklen Spalten und Höhlen, orientieren sich mit Ultraschall und ernähren sich ausschließlich von Insekten und Spinnen. 

 

Die größte Fledermaus der Welt ist die australische Gespenstfledermaus. Sie hat eine Körperlänge von 10-14 cm. Die Große Spießblattnase hat die größte Flügelspannweite. Sie kann bis zu 102 cm weit sein. Die absolut kleinste Fledermaus ist die Schweinsnasenfledermaus. Ihre Körperlänge beträgt nur etwa 29 mm. Wegen ihrer geringen Größe wird sie auch Hummelfledermaus genannt.

 

Kaum eine Tiergruppe hat uns Menschen so fasziniert und zu Spekulationen angeregt wie die Kobolde der Nacht.

 

 

So vielfältig, wie die Fledermausarten weltweit sind, es gibt über 900 Fledermausarten, die lustige Namen wie Hufeisennase, Langohr, Haftscheibenfledermaus, Stummeldaumen oder Mopsfledermaus tragen, so vielfältig sind auch ihre Lebensräume.

 

Vom Urwald bis zur Großstadt kann man Fledermäuse überall antreffen. Die  meisten Arten sind allerdings, zumindest was die Nahrungssuche angeht, auf den Wald oder Waldränder angewiesen.

 

Viele Fledermausarten leben bei uns an Gebäuden, dabei machen viele von ihnen keinen Unterschied zwischen alten und neuen Gebäuden.

 

 

Von den fünfundzwanzig in Deutschland lebenden Fledermausarten kommen einundzwanzig Arten auch in Hessen vor. Sie sind alle streng geschützt!!!

 

 

Fledermäuse haben ein dichtes und meist seidiges Fell in den Farben braun bis grau oder schwarz. Bei allen Arten ist die Bauchseite heller als der Rücken. Fledermäuse sind berühmt für ihre extrem auffälligen spitzen Ohren und einen hundeartigen Kopf (es gibt allerdings auch Arten, die deutlich von dieser typischen Fledermausoptik abweichen).

 

Sie haben große Augen mit einer spezialisierten Netzhaut. Die Augenlieder sind wimpernlos. Der Schwanz ist meist sehr kurz oder gar keiner vorhanden.

 

Die Flügel der Fledermäuse sind eigentlich lange Hände. Deshalb lautet ihr wissenschaftlicher Name auch Chiroptera. Er setzt sich aus den griechischen Wörtern für „Hand“ und „Flügel“ zusammen. Wie bei uns Menschen haben sie einen Daumen und vier Finger, zwischen denen sich eine Flughaut, ähnlich einem Segel spannt.

 

Fledermäuse besitzen keine auffälligen, spezifischen Geschlechtsunterschiede zwischen männlichen und weiblichen Tieren. Die ausgewachsenen Weibchen sind in der Regel zwar etwas größer als die Männchen, dies kann jedoch nur durch genaue Messungen festgestellt werden.

 

Erst bei der genauen Betrachtung der Genitalregion ist der Penis der Männchen erkennbar. Dieser wird durch einen kleinen Penisknochen (Baculum) stabilisiert. Der Penis ist, wie auch beim Menschen, freihängend (Penis pendulum). Dies ist im Tierreich recht ungewöhnlich. Bei einigen Arten treten besonders zur Paarungszeit auch die Hoden und Nebenhoden deutlich hervor.

 

Bei säugenden Weibchen erkennt man außerdem die gut ausgebildeten Brustdrüsen, die nahe den Achselhöhlen liegen. Bei den meisten Arten sind nur zwei Zitzen ausgebildet, manche Arten besitzen jedoch auch vier. Bei einigen Familien sind außerdem paarige Haftzitzen ohne Milchabgabe im Bereich der Leiste ausgebildet, an denen sich die Jungtiere festklammern können.

 

Fähigkeiten der Fledermäuse:

 

 

Von allen Sinnen ist ihr Hörsinn am besten ausgebildet. Sie können Töne bis zu 200.000 Hertz wahrnehmen. Für unser menschliches Ohr sind diese nicht zu hören. Wir können nur eine Frequenz von bis zu 20.000 Hertz wahrnehmen. Die Tiere können aber auch tiefe Töne sehr gut hören. Fledermäuse haben von allen Tieren die sensibelsten Ohren. Mit diesen können sie sich in der Dunkelheit hervorragend orientieren – dank ihrer Fähigkeit zur Echoortung.

 

So funktioniert es:  Über die Nase oder das Maul stoßen die Säugetiere Töne – für den Menschen unhörbar! – im Hochfrequenzbereich aus. Die so ausgesandten Schallwellen treffen auf den Körper der Beute, verändern beim „Aufprall“ ihre Frequenz und wandern in der veränderten Frequenz zurück ins Fledermausohr. Anhand des so zurückgeworfenen Echos erkennt die Fledermaus die exakte Position und Größe ihrer Beute.

 

So schafft sie es, auch im Stockdunklen zielgenau zuzuschnappen. Auf der Suche nach Nahrung stoßen Fledermäuse zwischen 5- und 20mal pro Sekunde ihre Beutefangrufe aus. Sehen können Fledermäuse nicht mal halb so gut wie hören! Sind Fledermäuse also blind? Mitnichten…. Im Englischen heißt es nicht „Blind wie ein Maulwurf“, sondern „Blind as a bat“ („Blind wie eine Fledermaus“). Fledermäuse verlassen sich zwar hauptsächlich auf die Echoortung, aber vollständig blind sind sie nicht. Sie können nur nicht außergewöhnlich gut sehen (im Gegensatz zu den Flughunden).

 

Obwohl die meisten Fledermausarten nachtaktiv sind, orientieren sie sich auch am Sonnenuntergang. Er hilft ihnen, ihre Position und ihre Flugrichtung zu bestimmen. Forscher sprechen daher von einem Sonnenkompass. An bewölkten Tagen funktioniert er natürlich nicht. Fledermäuse haben zusätzlich noch einen weiteren ausgeprägten Sinn – den Magnetsinn. Sie können das Magnetfeld der Erde wahrnehmen und sich beim Fliegen daran orientieren.

 

 

 

Die Hauptfortbewegungsart der Fledermäuse ist das Fliegen, zu dem sie durch den Besitz der Flughäute und verschiedene weitere Anpassungen befähigt sind. Dabei handelt es sich bei schmalflügeligen Arten meistens um schnelle Flieger, die vor allem in offenem Gelände leben, bei breitflügeligen Arten um Langsamflieger in strukturreichen Lebensräumen; manche Fledermäuse beherrschen den Rüttelflug, um Ausschau nach Beute halten zu können, etwa das Braune Langohr. Beim Flug werden die Flügel in einer Rotationsbewegung geschlagen, wobei der kräftige Abschlag vor dem Kopf geschieht und die Flügel dann im hinteren Bereich des Körpers wieder hochgezogen werden. Die Schwanzflughaut dient dabei als Manövrierhilfe und zum Abbremsen.

 

Die anatomischen und physiologischen Anpassungen an diese Fortbewegung sind vielfältig. So besitzen die Fledermäuse einen sehr voluminösen Brustkorb mit einem Brustbein, das in Konvergenz zu dem der Vögel einen Kiel als erweiterte Ansatzstelle für die Flugmuskulatur aufweist, außerdem ist die Wirbelsäule im Brustbereich stark vorgebogen. Während des Fluges werden die Atem- und die Herzschlagfrequenz stark erhöht, um den Sauerstoffbedarf zu decken. Das Herz ist zudem stark vergrößert und hat etwa das dreifache Volumen zu dem anderer Säugetiere gleicher Größe, außerdem ist die Anzahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) sowie der Hämoglobin­anteil stark erhöht, sodass etwa doppelt so viel Sauerstoff im Blut gebunden werden kann wie bei vergleichbaren Tieren. Zur Abkühlung dienen temperaturabhängig erweiterte Blutgefäße in den Flughäuten, in denen das Blut durch die umströmende Luft abgekühlt wird.

 

Neben dem Fliegen können sich Fledermäuse auch auf dem Boden fortbewegen. Manche Arten – etwa die Vampirfledermäuse oder die Neuseelandfledermäuse – sind dabei sehr geschickt und erstaunlich schnell, andere Arten hingegen sind am Boden plump und ungeschickt. Einige Arten können außerdem ihre Flughäute zum Schwimmen benutzen und sogar von der Wasseroberfläche zum Flug starten.

 

Die perfekte Anpassung der Fledermäuse an die Luft als Lebensraum prägt auch ihre Lebensweise.

 

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